Was wäre die Ferienregion Engadin ohne seine unverkennbaren Engadiner Häuser, ohne das Sgraffiti an den Gemäuern und das kunstvolle Mobiliar aus behaglichen Arvenholz? Ohne das klangvolle Rätoromanische und ohne die von Bauerntum, Handwerk und Gewerbe getragene Kultur?
Gaumenfreuden aus dem Engadin
Prachtvolle Architecktur: Die Engadiner Häuser
Die typischen Häuser im Engadin selbst sind schon eine Reise in die Schweizer Berge wert, denn sie strotzen nur so von Charakter und bestimmen schon seit Jahrtausenden das Ortsbild der Dörfer wie Guarda und Zuoz. Auch heute noch führt ein kunstvoll geschmücktes Haupttor in den sogenannten "Sulér", den Vorraum des Wohnhauses. Einige Treppenstufen höher, betritt man die “Stüva”, eine mit Arvenholz getäfelte Bauernstube, das Glanzstück jedes Engadinerhauses. Typisch für die Engadiner Häuser sind auch die kunstvollen Verzierungen an den wuchtigen Außenmauern in Sgraffiti-Technik. Diese entstehen durch das Herausritzen des noch feuchten Verputzes. Diese Kratztechnik stammt ursprünglich aus Italien. Wanderarbeiter brachten sie im 16. Jahrhundert in das Engadin, wo die originellen Dekorationen auch heute noch zu finden sind.
Der Einfluss der Sprache im Engadin
Neben Deutsch, Italienisch und Französisch zählt auch das Rätoromanische als Muttersprache der Engadiner Bevölkerung. Sie ist auch offiziell als Landessprache anerkannt. Mehr als 30.000 Bündner und Bündnerinnen sprechen auch heute noch Romanisch, in verschiedenartigen Formen und Dialekten. Aufgrund der einstigen Unabhängigkeit der Bündner Täler und der Abgeschiedenheit haben sich daher fünf Sonderdialekte entwickelt: Das Sutsilvan (Hinterrhein), Sursilvan (Vorderrhein), das Surmiran (Oberhalbstein, Albula), Puter (Oberengadin) sowie das im Unterengadin und im Val Müstair gesprochene Vallader zählen zu den Sonderdialekten mit eigenen Wörtern und Grammatik.
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